Von Peter Gottschlich
Welche Kommune schafft es als erste, die Leistung ihrer Photovoltaikanlagen zu verdoppeln? Die Städte und Gemeinden der „Faktor-2-Städte-Challenge 2021“ stellen sich freiwillig einem Wettbewerb, um vorne mit dabei zu sein, aber auch um Erfahrungen auszutauschen, wie sie Bürger dazu bewegen können, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Neukirchen-Vluyn ist bereits der Faktor-2-Städte-Challenge beigetreten. Rheurdt soll das ebenfalls tun, fordert die Grünen-Fraktion.
Ziel der Challenge ist es, die Energiewende zu beschleunigen und die Photovoltaik auszubauen, um mehr Sonnenlicht in Elektrizität umzuwandeln. So will sie den CO2-Ausstoß senken, um den Zielen des Pariser Klimaschutz-Abkommens gerecht zu werden. Dadurch will sie zum Klimaschutz beitragen.
Die Initiative entstand in der badischen Stadt Karlsruhe, die einen Grundriss einer Sonne um ein Schloss hat und zu den Vorreitern der Nachhaltigkeit zählt. Die Initiative „Fossil Free Karlsruhe“ sowie die Bewegungen „Fridays For Futur“ und „Parents For Future“ trugen zur Gründung der Initiative „Faktor-2-Challenge“ bei.
„Die Farktor-2-Challenge regt dazu an, bestehende Programm weiterzuentwickeln und lokal neue Programme für den dezentralen Ausbau der Photovoltaik zu starten“, sagt Frank Hoffmann, Vorsitzender der Grünen-Fraktion. „Diese breite Offensive aktiviert die Bürger und Bürgerinnen. Für sie entwickelt sich die Energiewende zu einem alltäglichen Vorgang, den sie verstehen und für den sie sich einsetzen.“
In Rheurdt gibt es bereits 200 Photovoltaikanlagen, die 10.000 Kilowatt elektrische Leistung produzieren können. „Das ist erfreulich“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Rheurdt erfüllt damit die Teilnahme-Bedingungen von mindestens 0,1 Kilowatt pro Einwohner. Das ist sicherlich ausbaufähig, ganz im Sinne eines Ökodorfs. Eine erste Rückmeldung der Verwaltung zu diesem Vorschlag ist positiv ausgefallen.“
Anmeldeschluss für die Faktor-2-Städte-Challenge ist der 21. Februar 2021. Für die Initiative fallen keine Mitgliedsbeiträge an. Die Grünen-Fraktion schlägt vor, Klimaschutzmanagerin Anne-Kathrin Kleimenhagen die Challenge für die Ökogemeinde koordinieren zu lassen. Außerdem regen sie an, aus dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung einen Beirat zu bilden, der sich unter anderem die Faktor-2-Städte-Challenge-Arbeitskreis bespricht, damit sich Bürger und Ratsmitglieder einbringen können. Diese könnten auch Dachpatenschaften für Photovoltaikanlagen unterstützen.
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