Frank Hoffmann und Oliver Schlageter-Kleine

Frank Hoffmann und Oliver Schlageter-Kleine

Ungewohnter Wind in Rheurdt

Das Mauritius-Bündnis setzt erste Akzente in Sachen Gemeindeentwicklung und Klimaschutz

Bild oben: Frank Hoffmann und Oliver Schlageter-Kleine beim Begutachten der Entwürfe für den Bebauungsplan 30 „Kirchstraße / Rathausstraße / Schulweg“

Oliver Schlageter-Kleine, Vorsitzender des Rheurdter Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung, muss schmunzeln: „Als Vater zweier Töchter, die beide in Rheurdt groß geworden sind, habe ich doch den ein oder anderen ‚Ortstermin‘ am Spielplatz an der Rheurdter Turnhalle mit Sport und Spiel verbracht.“ Grund für einen erneuten Besuch könnte das Hadern der CDU-Fraktion im Ort mit einigen Regelungen im zugehörigen Bebauungsplan 30 sein. Nach einer intensiven Beschäftigung in Online-Konferenzen und Sitzungen hat der zuständige Ausschuss am 18. März einstimmig die Offenlegung des Plans beschlossen, um die im Verfahren vorgesehene Bürger- und Behördenbeteiligung einzuleitenund sicherzustellen, dass Belange der Öffentlichkeit und der Fachbehörden in die weitere Planung einfließen können.

Frank Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der Rheurdter Grünen erklärt „Die ursprüngliche Konzeption sah eine maximale Firsthöhe von 9 Metern bei maximal 3 Geschossen vor. Irgendwo im Verlauf des nun schon mehrere Jahre andauernden Verfahrens hat sich eine Erhöhung auf 12 Meter eingeschlichen. Die neue Mehrheit im Rat möchte den dörflichen Charakter von Rheurdt erhalten und hat daher eine Rückführung auf die ursprüngliche Begrenzung entschieden. Als Konsequenz sind weiterhin neue Gebäude mit 3 Geschossen möglich, eventuell mit Flachdach, was heute ohnehin üblich ist.“

Auch die Zukunft des Spielplatzes an der Turnhalle wurde ausführlich beraten. Oliver Schlageter-Kleine führt aus „Ein ingenieurtechnisches Gutachten hat ergeben, dass dies ein guter Ort für einen neu zu errichtenden, unterirdischen Regenwassersammler ist, der das neue Baugebiet technisch elegant an die vorhandene Wasserentsorgung anschließt. Die Betonoberfläche eignet sich als Parkraum, welcher ebenfalls dringend benötigt wird, leider aber nicht mehr als Spielfläche für Kinder. Unter Umständen ist allerdings auch eine Verlegung des Sammlers technisch möglich. Schön wäre, wenn mich die CDU korrekt zitieren würde: Das Schicksal der Bäume um den Spielplatz ist noch unklar, wir sind allerdings in Gesprächen mit dem Planer und werden uns für jeden einzelnen davon einsetzen, falls notwendig.“ Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass die CDU mit ihrer Mehrheit in der vergangenen Ratsperiode den Umbau des Rheurdter Marktplatzes in ein Feuerwehrgelände durchgeboxt hat, ohne sich an der daraus resultierenden Fällung fast sämtlicher Bäume um den – demnächst ehemaligen – Marktplatz zu stören.

Frank Hoffmann ergänzt „Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat im Februar einen Antrag dazu eingebracht, für einen Ausgleich bezüglich des Spielplatzes zu sorgen. Dies wurde mittlerweile vom Planer berücksichtigt und so werden gleich 2 neue Spielplätze entstehen, zum einen an der Stelle des ehemaligen „Blauen Hauses“ und zum anderen im Gebiet des sich räumlich anschließenden Bebauungsplan 28. Auch eine Verlegung des alten Spielplatzes, noch näher an die Turnhalle hin, ist nach wie vor möglich.“ Darüber hinaus hatte der Antrag das Ziel, eine fußläufige Verbindung des neuen Baugebietes an den Bereich des Netto- Marktes zu erreichen und eine ökologische Ausrichtung sicherzustellen. Dazu gehören schotterfreie Vorgärten, Dachbegrünungen und Ausstattung mit Solaranlagen. Alle diese Punkte sind im neuen Bebauungsplan 30, als Verwirklichung von „Gemeindeentwicklung UND Klimaschutz“ berücksichtigt.

Oliver Schlageter-Kleine freut sich „Auch hat der Ausschuss eine prinzipielle Zustimmung zur Idee des sogenannten ‚Wattbewerbs‘ entschieden. Dabei geht es darum, dass Städte und Gemeinden sich untereinander messen: Wer schafft es als erstes, die bisher in der Kommune installierte Leistung von Photovoltaikanlagen zu verdoppeln, ebenfalls wieder als Maßnahme zur Klimarettung?“ Die weitere Ausdefinierung, Bürgerbeteiligung und Projektentwicklung hat der Ausschuss dem neuen „Beirat für Klimaschutz“ übertragen. Hier soll ein Forum für engagierte Bürger und ausgewiese Experten in Sachen Klimaschutz, z.B. Architekten oder Solar-Fachbetriebe entstehen. Die Fraktionen suchen gerade nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten. Wer mitarbeiten möchte, der melde sich bitte bei einer Fraktion oder im Rathaus, z.B. im Bürgerbüro oder bei der Klimaschutzmanagerin.

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