In der Vergangenheit ist viel darüber spekuliert worden, warum den Kuhlen am Bergdahlsweg das Wasser fehlt. Angefangen von der Renaturierung des Landwehrbaches in Schaephuysen, über zu geringes Grundwasser oder ausbleibender Niederschlag sind dies zum Teil Gründe für das Niedrigwasser, aber nicht nur. Eher hat die Ursache des Trockenfallens mancher Kuhlen mehrere Gründe gleichzeitig.

Das Einzugsgebiet des Landwehrbaches beginnt in Tönisberg. Insgesamt ist die Fläche jedoch zu klein, um Wasserveränderungen leicht aufzufangen. Die Littardkuhlen haben zum Beispiel weitaus größere Einzugsflächen. Der Rheinwasserstand ist von 1903 bis heute um 3 Meter gesunken. Dieses wirkt sich auch auf den Grundwasserstand im Rheurdter Gebiet aus. Im gesamten LINEG-Gebiet hat es 2017 zu wenig geregnet und zwar gerade in den Monaten, in denen sich der Grundwasserstand normalerweise „regeneriert“. Das heißt, es fehlen insgesamt 44 Millionen Kubikmeter Wasser in diesem Jahr. Auch dieses ein weiterer Faktor für den Wassertiefstand. Die Kläranlage für Tönisberg und Schaephuysen, die früher das Abwasser nur grob gereinigt hat, ist geschlossen worden. Das Brauchwasser wird nun in Rohren nach Vluyn und weiter in eine Kläranlage in Rheinhausen gepumpt. Das ist gut für die Gewässerqualität unserer Bäche und Kuhlen. Damit fehlen aber auch ca 50.000 Liter Wasser/Jahr für den Landwehrbach.

Mittlerweile hat der Regen wieder eine kleine Entwarnung gebracht. „Seit Tagen läuft am Islandpferdehof das Wasser von einer Kuhle in die andere wie narrisch. Die kleine ausgetrocknete Kuhle ist schon schön gefüllt“, so eine Anwohnerin der Kuhlen.

Um jedoch zukünftiges Trockenfallen zu verhindern haben die Rheurdter Grünen bei der LINEG den Vorschlag gemacht, Staustufen einzubauen. So würden zukünftig alle Kuhlen mit Wasser versorgt, aber bei Trockenheit immer ein Rest an Wasser stehen bleiben, um den Fischen und anderen Wassertieren genügend Überlebensraum zu sichern. Die LINEG will diesen Vorschlag prüfen.