Rheurdter Grüne möchten die Bürgerinnen und Bürger besser vor Überschwemmungen schützen

Man muss nicht im Bergland wohnen oder in Nähe von Flüssen und Bächen, um durch Starkregenereignisse in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Bei den aktuellen Überschwemmungen am Niederrhein waren riesige Regenmengen in kürzester Zeit der Grund für lokale Katastrophen. So traf es im Juni besonders die Kommunen im Südkreis: Kevelaer, Straelen, Wachtendonk und Rheurdt. Keiner war auf solch ein Unwetter vorbereitet. Doch es ist davon auszugehen, dass diese Starkregenereignisse zunehmen werden, und auch in Zukunft wird man trotz aller technischen Voraussetzungen kaum vorhersagen können, wo das nächste Unwetter niedergehen wird.

Es ist Aufgabe der Gemeinde, Niederschläge zu sammeln und über die Kanäle abzuleiten. Dafür wurden technische Vorkehrungen wie z.B. Rohre und Vorfluter gebaut. Eine Veränderung dieser Systeme in kurzer Zeit ist – auch unter finanziellen Gesichtspunkten – nicht möglich. Eine schnelle Vergrößerung der Abwassersysteme würde auf Jahre die Gemeinde finanziell überfordern.

Ohne Gegenmaßnahmen wird der Starkregen häufig und so intensiv sein, dass die Wassermassen über die Gullys hinwegströmen und gar nicht in die Kanalisation gelangen“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Rheurdt.

Was tun?

Zu allererst muss die Gemeinde Rheurdt die Informationen über Ausmaße der bisherigen Schäden zusammentragen und auswerten. Haben die Vorkehrungen der Vergangenheit, wie Regenrückhaltebecken, ihren Dienst erfüllt? Können noch Verbesserungen bei der Ableitung von Wassermassen vorgenommen werden? Sind zunehmende Versiegelungen und fehlende Überflutungsflächen für das Überschwemmen von Straßen und Kellern verantwortlich? Sind zukünftige Neubaugebiete „wasserfest“?

Daraus ist für die Zukunft ein Konzept von Maßnahmen zu erstellen, um die EinwohnerInnen weitestgehend vor solchen Überschwemmungen zu schützen. Dabei sind alle Maßnahmen z.B. zur Vergrößerung der Regenrückhaltung und ggf. Schaffen von offenen Wasserableitungsgräben zu prüfen.

Aber auch die BürgerInnen können ihren Teil zur Minderung der Auswirkungen von Starkregenereignissen dazu tun. Jedes Haus muss ein funktionsfähiges Rückschlagventil haben, um ein Überlaufen der Abwasserrohre im Haus zu verhindern. Hat jeder Haushalt eine Elementarschadenversicherung mit aktuell aufgenommenem Hausrat, um eine Unterversicherung zu vermeiden? Ein besonderer Schwachpunkt sind bei Häusern die Kellerfensterschächte. Hier könnte die Gemeinde ihre BürgerInnen mit einer Best-Practise-Sammlung beraten.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Gemeinde angesichts der Zunahme von Starkregenereignissen nicht tatenlos zusehen kann, wie sich die daraus entstehende Schäden erhöhen ohne aktiv ein Konzept für eine tatkräftige Gegenreaktion zum Schutze der BürgerInnen zu erarbeiten.

Die Grünen im Südkreis werden zum Thema „Starkregenereignisse“ im Herbst eine Veranstaltung mit VertreterInnen der LINEG, des Niersverbandes, Vertretungen der Versicherungen und anderen Experten durchführen.

Die grüne Fraktion in Rheurdt kann nicht verstehen, dass den BürgerInnen in den Gemeinden Kevelaer, Rees, Uedem, Wachtendonk und Straelen eine Soforthilfe vom Land NRW angeboten, aber Rheurdt davon ausgenommen wurde. Die Grünen werden dieses bei der Landesregierung hinterfragen.

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