Illustration Blumenwiese

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Insektenfreundliche Kommune – Förderung der Lebensbedingungen von Insekten durch Blühflächen

Antrag zur Tagesordnung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Ökologie am 05.07.2018

“Insektenfreundliche Kommune – Förderung der Lebensbedingungen von Insekten durch Blühflächen”

Der Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Ökologie möge beschließen, Maßnahmen zur Förderung der Lebensbedingungen von Insekten durch Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes mit dem Leitgedanken „Insektenfreundliche Kommune durch Artenvielfalt“ zu ergreifen.

  • Dazu gehört eine insektenförderliche, artenreiche Bepflanzung zukünftiger Baugebiete.

Die textliche Festsetzung in der Gestaltungssatzung für Vorgärten und Einfassungen beinhaltet: „Einfriedungen sind offen zu gestalten, wie Zäune und Hecken. Geschlossene Einfriedungen – wie Mauern – sind unzulässig. Für Vorgärten und Gärten sind artenreiche, insektenfreundliche Vegetationsflächen anzupflanzen. Als Einfriedungen zwischen den Hausgärten untereinander sind ausschließlich geschnittene Hecken (im Endzustand 1,0 m breit und bis zu 1,7 m hoch) aus Gehölzen der Region anzulegen.“

  • Insektenfreundlicher und artenreicher Besatz durch Einsaat von zertifiziertem Regiosaatgut im Straßenbegleitgrün

  • Bei Vorhaben und Maßnahmen der Gemeinde soll zukünftig unter dem Aspekt der „Umweltrelevanz“ besonders die Artenvielfalt und die Insektenförderlichkeit im Vordergrund stehen.

  • Umwandlung von gemeindeeigenen Wegerändern in Blühstreifen.

  • Prüfung welche gemeindeeigenen Flächen sich zur Anpflanzung von Obstbäumen, Blühflächen und Stauden eignen könnten.

  • Die notwendigen Haushaltsmittel sollen ermittelt und in den nächsten Haushaltsplan eingearbeitet werden, sodass diese für die Vegetationsperiode 2019 zur Verfügung stehen.

Begründung:

Insekten, wie Schmetterlinge, Bienen und u.v.a., sind unverzichtbar für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Sie erhalten die Artenvielfalt und sichern die Erträge der Landwirtschaft und unsere Ernährung. In Deutschland sind etwa 120 verschiedene Nutzpflanzen und etwa 80 % der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten.

Im letzten Jahr hat eine Untersuchung ergeben, dass in manchen Regionen der Insektenbestand bis zu 75 % zurückgegangen ist. 5 % der Insektenarten in Deutschland sind unwiderruflich verschwunden. Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sind nun zu weiteren alarmierenden Erkenntnissen. Sie haben nachgewiesen, dass diese Entwicklung nicht nur spezialisierte Arten betrifft. Auch weiterverbreiteten Insekten werden zukünftig hohe Verluste drohen. Als Gründe für den Rückgang werden eine „Verinselung von Lebensräumen“ und die Intensivierung der Landwirtschaft genannt.

Mittlerweile ist auch ein Artenrückgang bei Vögeln zu beobachten.

Mit diesem Antrag möchten wir die Lebensbedingungen der Insekten in unserer Kommune verbessern. Von einer bunten und artenreiche Kommune profitieren nicht nur die Insekten, sondern auch zahlreiche Tiere, schließlich auch wir Menschen.

Ein würdiges Anliegen für das Ökodorf Rheurdt.

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