Tischvorlage zu TOP 7 der Gemeinderatssitzung am 09.02.2015

Erweiterung des Beschlussvorschlages zur Drucksache 2/2015 „Übergang der Schulträgerschaft der Franziskus-Förderschule Geldern auf den Kreis Kleve

[…] Gleichzeitig fordert der Rat der Gemeinde Rheurdt den Kreis mit dem Kreisschulamt auf, die sonderpädagogische Unterstützung an der Martinusschule durch eine ganze FörderschullehrerIn-Stelle sicherzustellen.

Begründung

Im Eckdatenerlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW vom 20.03.2014 (S. 15) sowie in der Broschüre des Schulministeriums vom März 2014 (S. 9) heißt es, dass jeder Grundschule mindestens pro Zug 14 Stunden/Woche (½ Stelle) sonderpädagogische Unterstützung bzw. mindestens 1 Stelle/Schule zustehen. Zur Zeit stehen der Martinusschule nur 6 Stunden/Woche zur Verfügung.

Desweiteren beantragt der Gemeinderat, dass die Martinusschule „Schwerpunktschule“ wird, eine Schule, die außer den L-E-S-Kindern auch Kinder mit anderen Förderschwerpunkten aufnehmen kann.

Begründung

Inklusion bedeutet, dass alle Kinder im Dorf „ihre“ Grundschule besuchen können müssen. Falls nun Kinder eingeschult werden möchten, die einen Förderbedarf außerhalb von L-E-S aufweisen, müssten sie, wenn die Martinusschule nicht als „Schwerpunktschule“ gilt, in einem anderen Dorf, das eine „Schwerpunktschule“ vorhält, beschult werden.

Der Gemeinderat favorisiert in der neuen Franziskus-Kreisschule an Stelle des „Offenen Ganztag“ den „Gebundenen Ganztag“.

Begründung

Die Kinder, die zur Zeit und zukünftig in der Franziskusschule beschult werden, haben einen besonders hohen Förderbedarf im Schwerpunkt „Verhalten“. Hier reicht es nicht aus, diese Kinder durch Kräfte ohne eine pädagogische Ausbildung oder mit allgemeiner pädagogischer Ausbildung zu betreuen, sondern diese SchülerInnen benötigen sonderpädagogisch ausgebildete Kräfte. Eine Förderschule mit „Gebundenem Ganztag“ erhält einen 30% Lehrerstellenzuschlag.

Der Gemeinderat sieht es als dringend erforderlich an, dass an der Franziskus-Kreisschule Stelle(n) für Schulsozialarbeit bereitgestellt werden.

Begründung

Nachdem nun die SchülerInnen räumlich auf 3 Förderzentren im Kreis „gebündelt“ werden, entstehen dadurch zu Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen in den Gemeinden und Städten Distanzen, die durch personelle und strukturelle Unterstützung überbrückt werden müssen. Es kann dadurch die notwendige, enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule sichergestellt werden.

Der Gemeinderat regt an, dass Kreisverwaltung und Kreisschulamt bald -bis Ende 2015- eine Konzeption erarbeiten, die die Beschulung/Betreuung von sog. „Systemsprengern“ durch Schule und Jugenhilfeeinrichtungen organisiert.

Begründung

Der Kreis Kleve löst die ehemalige Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“, Virginia-Satir-Schule, in Kevelaer zum 01.08.2015 (sukzessiv auslaufend) auf. Diese SchülerInnen können nicht einfach auf andere Schulsysteme der SEK I verteilt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Hoffmann